Immer mehr generative KI am Arbeitsplatz gefordert
In den Stellenanzeigen von deutschen Unternehmen taucht immer häufiger das Stichwort künstliche Intelligenz (KI) auf. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre ist die Nachfrage nach entsprechenden Kompetenzen massiv gestiegen – und das nicht nur in IT-Berufen.
- Ende 2024 nutzten 37 Prozent der Unternehmen in Deutschland künstliche Intelligenz (KI), mehr als zwei Drittel davon setzen auf generative Programme.
- Die Zahl der Online-Stellenanzeigen mit Anforderungen im Bereich der generativen KI verdoppelte sich innerhalb eines Jahres und lag im viertel Quartal 2024 bei 5.283.
- Seit Februar 2025 sind KI-Kompetenzen für Anwender gesetzlich vorgeschrieben, insbesondere im Umgang mit sensiblen Informationen.
Im November 2022 brachte OpenAI ChatGPT heraus – die erste weltweit bekannte KI-Anwendung, die eigenständig Inhalte generiert. Seitdem sind zahlreiche weitere KI-Programme auf den Markt gekommen, die auch zunehmend im Berufsalltag genutzt werden: Ende 2024 gaben 37 Prozent der Unternehmen in Deutschland an, dass sie KI verwenden – mehr als zwei Drittel davon greifen auf inhaltserzeugende KI zurück.
Zwangsläufig steigt der Bedarf an Beschäftigten, die sich mit diesen Programmen auskennen und sie bedienen können. Neben Schulungen für ihr bestehendes Personal versuchen viele Unternehmen, gezielt Mitarbeiter mit den nötigen KI-Kenntnissen einzustellen – das zeigen aktuelle Auswertungen des IW (Grafik):
Im vierten Quartal 2024 beinhalteten 5.283 Online-Stellenanzeigen Anforderungen im Umgang mit generativer KI – fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.
Mehr als ein Drittel der KI-Stellen sind in IT-Berufen ausgeschrieben. Besonders häufig unterstützt generative KI die Informatiker beim Programmieren – eine Tätigkeit, die einen großen Anteil ihrer Arbeitszeit ausmacht.
Doch auch jenseits der Informatik sind KI-Kenntnisse gefragt – etwa in der Unternehmensorganisation (14 Prozent), in Werbung und Marketing (8 Prozent) oder in der Hochschullehre und der technischen Forschung (jeweils 4 Prozent).
Mit 5.283 KI-bezogenen Online-Stellenanzeigen Ende 2024 ist die Nachfrage nach KI-Kompetenzen deutlich gestiegen – nicht nur in der IT, sondern auch in Organisation, Marketing und Forschung.
Meist wünschen sich Unternehmen, dass die Bewerber bereits praktische Erfahrung mit KI-Anwendungen – beispielsweise bei ihrem vorherigen Arbeitgeber – gesammelt haben oder dass sie über Fähigkeiten verfügen, um die Programme selbst (weiter) zu entwickeln. Außerdem sind Kenntnisse über effiziente Texteingaben, sogenannte Prompts, von Vorteil.
Seit Februar 2025 sind entsprechende Kompetenzen für Mitarbeiter, die künstliche Intelligenz nutzen, sogar verpflichtend – so regelt es die KI-Verordnung der EU. Besonders wichtig ist es, dass Beschäftigte bedacht abwägen, welche (sensiblen) Informationen sie in generative KI-Anwendungen eingeben – denn rechtlich haftbar bleibt der Mensch, nicht die Maschine.