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Große Wissenslücke beim Datenschutz

Digitale Technologien zu nutzen, ist für junge Leute mehr oder minder selbstverständlich. Während das Kommunizieren, Recherchieren und Lernen mittels digitaler Tools nicht erst mühsam erlernt werden müssen, haben Azubis im Umgang mit der Datensicherheit noch großen Nachholbedarf.

Kernaussagen in Kürze:
  • Grundsätzlich verfügen die Auszubildenden nach Ansicht ihrer Ausbilder über gute digitale Kenntnisse, nur bei der Datensicherheit und dem Datenschutz hapert es.
  • Acht von zehn Unternehmen erachten Datenschutzkenntnisse als wichtig. Kein Wunder: Im Homeoffice etwa stellen Cyberangriffe ein hohes Risiko für die Betriebe dar.
  • Um das Problem zu lösen, vermittelten im Jahr 2021 rund 70 Prozent der Unternehmen ihren Azubis bereits intensiv Datensicherheitskenntnisse.
Zur detaillierten Fassung

Wenn junge Leute eine Ausbildung beginnen, sind ihre digitalen Kenntnisse grundsätzlich ziemlich gut – das sagen zumindest ihre Ausbilderinnen und Ausbilder, die das Institut der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 2022 dazu befragt hat. Die Anwendung von berufs- und fachspezifischer Software sowie die Fähigkeit, angemessen über digitale Kanäle kommunizieren zu können, sind in der Regel kein Problem für die Azubis. Hinsichtlich einer der für die ausbildenden Unternehmen wichtigsten Kompetenzen gibt es allerdings Lücken (Grafik):

Nur 16 Prozent der Ausbilderinnen und Ausbilder sind der Auffassung, dass ihre Azubis gute Vorkenntnisse zum Datenschutz und zur Datensicherheit mitbringen.

So viel Prozent der Ausbilder respektive Personalverantwortlichen finden, dass ihre Auszubildenden in diesen digitalen Kompetenzen gute Vorkenntnisse haben Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen

Acht von zehn Unternehmen erachten Datenschutzkenntnisse als wichtig. Kein Wunder: Vor allem beim Arbeiten im Homeoffice stellen Cyberangriffe ein hohes Risiko für die Betriebe dar. Im Jahr 2020 entstand den Unternehmen in Deutschland durch Cyberattacken auf Mitarbeiter, die zu Hause arbeiteten, ein Schaden von etwa 52,5 Milliarden Euro – das entspricht fast einem Viertel des Gesamtschadens von Unternehmen durch Cyberkriminalität im selben Jahr.

Rund 70 Prozent der Betriebe vermittelten im Jahr 2021 ihren Azubis bereits intensiv Datensicherheitskenntnisse.

Aus betrieblicher Perspektive besteht also dringender Handlungsbedarf in puncto Datensicherheitsschulung. Und dem kommen die ausbildenden Unternehmen auch nach: Rund 70 Prozent der Betriebe vermittelten im Jahr 2021 ihren Azubis bereits intensiv Datensicherheitskenntnisse.

Mehr Informatik in den Lehrplänen

Da Datenschutz aber nicht erst nach der Schule relevant ist, ist es begrüßenswert, dass einige Bundesländer nun das Fach Informatik in den Lehrplan aufgenommen haben: In Niedersachsen ist Informatik ab diesem Schuljahr an 50 Schulen Pflichtfach, im nächsten Schuljahr erhalten alle Zehntklässler Informatikunterricht. In Schleswig-Holstein und Thüringen ist dies ebenfalls geplant. Die Länder folgen dabei Mecklenburg-Vorpommern, wo das Fach Informatik ab der fünften Jahrgangsstufe im Lehrplan steht. Und in Hessen wird das Schulfach „Digitale Welt“ als Pilotprojekt eingeführt, das die Durchdringung aller Lebensbereiche mit digitalen Technologien thematisiert.

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