Geld verdienen im Weltall
Die unbemannte Raumfahrt und der Einsatz von Satelliten boomen: Der globale Umsatz der nicht staatlichen Weltraumwirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren um fast ein Viertel gewachsen. Der größte Anteil entfällt auf bodengestützte Technik auf der Erde.
- Der Umsatz der gesamten Weltraumwirtschaft lag 2023 bei weltweit knapp 400 Milliarden Dollar.
- Allein die private Weltraumindustrie setzte im Jahr 2023 rund 285 Milliarden Dollar in der unbemannten Raumfahrt um.
- Vor allem die Satellitentechnologie dürfte künftig wichtiger werden. So spielen bei der Entwicklung der Industrie 4.0 satellitenübertragene Daten eine wachsende Rolle.
Findet die nächste industrielle Revolution im Orbit statt? Nicht nur Elon Musk und Jeff Bezos – die US-Milliardäre besitzen mit SpaceX und Blue Origin jeweils ein höchst umtriebiges Raumfahrtunternehmen – glauben an das Potenzial der Weltraumökonomie. Und die Zahlen geben ihnen Recht:
Der Umsatz der Weltraumwirtschaft lag 2023 bei weltweit knapp 400 Milliarden Dollar.
War die Branche früher fest in der Hand staatlicher Agenturen wie der US-Bundesbehörde NASA oder der europäischen Weltraumorganisation ESA, tummeln sich im All zunehmend private Unternehmen (Grafik):
Allein die private Weltraumindustrie setzte im Jahr 2023 rund 285 Milliarden Dollar in der unbemannten Raumfahrt um – 54 Milliarden Dollar mehr als 2013.
Mit rund 150 Milliarden Dollar entfiel der größte Teil des Umsatzes im Jahr 2023 auf Netzwerke und Empfangsgeräte wie Satelliten-TV oder -Navigation und die damit verbundenen spezialisierten Chips. An zweiter Stelle folgten mit 107 Milliarden Dollar die Umsätze aus Kommunikationsdienstleistungen wie Fernsehen, Radio, Telefon und Internet.
Von den rund 285 Milliarden Dollar Umsatz, den die private Weltraumindustrie in der unbemannten Raumfahrt im Jahr 2023 erzielte, entfiel der größte Teil mit mehr als 150 Milliarden Dollar auf Netzwerke und Empfangsgeräte wie Satelliten-TV.
Mit dem Satellitenbau setzten die nicht staatlichen Unternehmen zuletzt nur rund 17 Milliarden Dollar um, noch weniger entfiel auf die Startkosten mit rund 7 Milliarden Dollar. Besonders stark war das Wachstum der Fernerkundungsdienste mit 133 Prozent innerhalb einer Dekade, wenngleich von einem niedrigeren Niveau ausgehend.
Vor allem die Satellitentechnologie dürfte künftig wichtiger werden. Schon heute arbeitet die Landwirtschaft mit Daten, die im All ermittelt werden. Auch Logistikunternehmen binden Erdbeobachtungsdaten – etwa zu Staus oder Unwettern – in die Risikoabschätzung mit ein. Und für die Vernetzung globaler Produktionsstätten und weltweit verteilter Produkte können satellitenbasierte Internetverbindungen zwingend sein. So spielen bei der Entwicklung der Industrie 4.0 satellitenübertragene Daten eine wachsende Rolle, beispielsweise beim Tracking während des Containertransports. Auch autonome Fahrzeuge sind auf stabile Echtzeitdaten angewiesen, die etwa über Satellitendienste zugespielt werden.