Der Informationsdienst
des Instituts der deutschen Wirtschaft

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Demografie Lesezeit 1 Min.

Geburtenraten in der EU sinken

In der EU nehmen die Geburtenraten der meisten Mitgliedsstaaten seit Jahren ab. Eines der wenigen Länder, in denen im Jahr 2023 mehr Babys auf die Welt kamen als im Jahr zuvor, ist Bulgarien. Doch mit einer Geburtenrate von 1,8 kann auch Bulgarien ohne Zuwanderung die Bevölkerungsgröße nicht konstant halten.

Kernaussagen in Kürze:
  • Frauen in der EU bekommen ihr erstes Kind im Durchschnitt mit 29,8 Jahren. Die Geburtenrate lag EU-weit im Jahr 2023 bei 1,4.
  • Die EU-weit höchste Fertilitätsrate verzeichnete Bulgarien mit 1,8 Kindern pro Frau.
  • In keinem EU-Land erreichte die Geburtenrate den Wert von 2,1. Dieser Wert wäre nötig, um die Bevölkerungsgröße ohne Migration konstant zu halten.
Zur detaillierten Fassung

Weltweit werden im Durchschnitt jede Sekunde rund zwei Kinder geboren. Das heißt, es kommen jeden Tag mehr als 180.000 Babys auf die Welt. In den 27 EU-Mitgliedsstaaten gab es im Jahr 2023 – das ist die aktuellste verfügbare Zahl – rund 3,7 Millionen neue Erdenbürger. Zum Vergleich: Im Jahr 1964 wurden 6,8 Millionen Kinder in den heutigen EU-Staaten geboren.

Um die Bevölkerungsgröße ohne Migration konstant zu halten, müsste jede Frau im Laufe ihres Lebens 2,1 Kinder gebären. Das trifft auf keinen EU-Staat zu.

Wie viele Kinder eine Frau im Schnitt bekommt, hängt vom gesellschaftlichen Wandel, ihrem Bildungsgrad sowie dem medizinischen Fortschritt ab, aber auch davon, wo sie lebt. Dies zeigt ein Blick auf die Geburtenraten in der EU (Grafik):

In Malta, Spanien und Litauen waren diese Raten mit weniger als 1,2 Geburten je Frau im Jahr 2023 besonders niedrig.

Geburtenrate je Frau im Jahr 2023 Download: Grafik (JPG) herunterladen Grafik (EPS) herunterladen Tabelle (XLSX) herunterladen

Bulgarinnen bekamen zuletzt mit einer Fertilitätsrate von rund 1,8 EU-weit die meisten Kinder. Zudem ist Bulgarien einer von nur drei EU-Staaten, in dem es 2023 mehr Nachwuchs gab als im Vorjahr. Doch selbst in den EU-Mitgliedsstaaten mit den höchsten Geburtenraten reicht die Zahl der Neugeborenen nicht aus, um die Bevölkerungsgröße ohne Migration konstant zu halten: Dafür müsste jede Frau im Laufe ihres Lebens 2,1 Kinder gebären.

So alt sind Erstgebärende

Unterschiede gibt es auch bezüglich des Alters, in dem Frauen in der EU ihr erstes Kind gebären. Im EU-Schnitt lag dieses Alter im Jahr 2023 bei 29,8 Jahren. Die jüngsten Erstgebärenden hat Bulgarien mit 26,9 Jahren, gefolgt von Rumänien mit 27,1 Jahren. Fast fünf Jahre älter sind die Mütter von Erstgeborenen im Durchschnitt in Italien mit 31,8 Jahren sowie in Irland mit 31,6 Jahren.

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