Diplom-Kindergärtnerinnen gesucht
Von den Beschäftigten in Kindertagesstätten wird heute viel erwartet und gefordert. Dennoch haben nur wenige Kindergärtnerinnen einen Hochschulabschluss. Während in Berlin immerhin jede achte Beschäftigte in der Branche ein Diplom hat, ist es im Saarland nur eine von 35.
- Von den Beschäftigten in Kindertagesstätten wird viel erwartet und gefordert, doch nur wenige Kindergärtnerinnen habeneinen Hochschulabschluss.
- Fast 95 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche sind Frauen, die meisten haben lediglich eine berufliche Ausbildung.
- Besonders in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sind Akademikerinnen in dieser Branche kaum zu finden - in Berlin hat immerhin jede achte Kindergärtnerin ein Diplom.
Kindergärtnerin gesucht! Den 14.000 arbeitslosen Erzieherinnen und Erziehern stehen bundesweit knapp 7.000 gemeldete offene Stellen gegenüber (Kasten). In anderen Berufen kommen mehr als fünf Arbeitslose auf eine gemeldete Stelle. Allerdings gibt es bei den Erziehern große regionale Unterschiede:
In Berlin konkurrieren fünf Arbeitslose um eine offene Stelle, während in Baden-Württemberg jedem Arbeitslosen eine freie Position gegenübersteht.
Oft wird darauf hingewiesen, dass der Beruf attraktiver sein könnte, wenn die Verdienste besser wären. Die tarifliche Grundvergütung ist mit 2.000 bis 2.700 Euro brutto pro Monat in der Tat nicht übermäßig hoch, auch wenn Kita-Leiterinnen bis zu 4.500 Euro monatlich verdienen können. Allerdings haben die meisten Kindergärtnerinnen – fast 95 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche sind Frauen – lediglich eine berufliche Ausbildung. Besonders in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland sind Akademikerinnen in dieser Branche kaum zu finden (Grafik).
Generell gilt für Kindergärten und Vorschulen: Es wird vergleichsweise wenig ausgebildet. Bundesweit kommt derzeit auf 100 Beschäftigte nur eine Auszubildende. Im Maschinenbau sind es dagegen mehr als fünfmal so viele.
Offene Stellen
Die offenen Stellen, die der Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden, sind nur ein Teil des gesamten Stellenangebots. In der Regel geben die Betriebe nur rund jede zweite offene Stelle bei der Arbeitsagentur an. Viele Unternehmen suchen lieber selbst – zum Beispiel per Zeitungsannonce oder über Stellenbörsen im Internet. Bei einer Meldequote von 50 Prozent ist der Arbeitsmarkt für Erzieherinnen also rein rechnerisch ausgeglichen.