Deutschlands beste Schülerfirma
Dass sich junge Leute für die Selbstständigkeit begeistern können, zeigte der diesjährige Bundeswettbewerb um die beste Schülerfirma. Die Sieger kommen aus Eckernförde und treten im Juli gegen ihre europäischen Konkurrenten an.
- Deutschlands beste Schülerfirma 2015
- Die JUNIOR-Programme zeigen Schülern und Schülerinnen, wie Wirtschaft funktioniert
Ein ganzes Jahr lang ein echtes Unternehmen mit allem Drum und Dran zu führen – das ist die Idee der JUNIOR-Schülerfirmenprogramme (vgl. iwd 27/2015).
Sie werden seit 1994 von der IW JUNIOR gGmbH angeboten, einer Tochter des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), und stehen derzeit unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Beim diesjährigen Bundeswettbewerb traten die 15 Landessieger am 25. Juni im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin an und versuchten, die Jury – unter dem Vorsitz von IW-Direktor Michael Hüther – an selbst gestalteten Messeständen und in einer Bühnenpräsentation von ihrer jeweiligen Geschäftsidee zu überzeugen.
Platz 1. Am besten gelang das den jungen Leuten von der Jungmannschule in Eckernförde. Nach dem Prinzip „Nicht Re-, sondern Upcycling“ verwertet die Schülerfirma RAUTECK alte Sicherheitsgurte aus Autos und fertigt daraus Flaschenöffner und Taschen.
Platz 2. Bei der Schülerfirma Woodion aus Frankenberg in Hessen dreht sich – wie der Name schon verrät – alles um das Thema Holz. Die Schüler überzeugten die Jury mit einem Schreibtisch-Organizer und selbst designten Holzbrillen.
Platz 3. Das Schülerunternehmen ReBo aus Trier in Rheinland-Pfalz punktete mit der Idee, Wollmützen herzustellen, die bei Dunkelheit das Licht reflektieren.
Als Sieger des Bundeswettbewerbs wird RAUTECK Deutschland Ende Juli auf dem Europawettbewerb „26th JA Europe Company of the Year Competition 2015“ in Berlin vertreten und dort gegen die Sieger aus 39 weiteren europäischen Ländern antreten.
Nach 2000 und 2007 findet dieser Wettbewerb zum dritten Mal in Deutschland statt. Ausrichter ist die IW JUNIOR gGmbH, die dabei unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützt wird.
Das IW Köln in Brüssel
Am 1. Juli hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sein Verbindungsbüro in Brüssel eröffnet – damit ist das IW Köln als erstes deutsches Wirtschaftsforschungsinstitut in der EU-Hauptstadt vertreten. Mit gutem Grund: Denn ob Finanzmarktregulierung, Energie- oder Geldpolitik – immer mehr (wirtschafts-)politische Entscheidungen, die sich auch auf die deutsche Wirtschaft auswirken, werden inzwischen in der belgischen Hauptstadt getroffen. Um die Reputation des Instituts aufzubauen und die wissenschaftliche Expertise des Hauses in die Entscheidungsprozesse auf europäischer Ebene einzubringen, schickt das IW Köln zunächst zwei Mitarbeiter nach Brüssel: Sandra Parthie als Leiterin des Büros und Markus Mill als Referent für Europapolitik. Parthie hat, bevor sie zum IW Köln kam, bereits neun Jahre in Brüssel gearbeitet – erst im Europäischen Parlament, dann für den französischen Energiekonzern Alstom. Parthie und Mill wollen das IW und seine Arbeit zunächst in Brüssel bekannt machen. Im zweiten Schritt möchte sich das IW Köln an wissenschaftlichen Ausschreibungen europäischer Institutionen beteiligen. Denn, wie EU-Kommissar Günther Oettinger bei der Eröffnungsfeier vor rund 300 Gästen zusammenfasste: „IW-Studien sind keine Raumstationen, sondern wirtschaftsnah“.