Deutschland vergibt Rekordzahl an Staatsbürgerschaften
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bundesrepublik einen Höchststand bei den Einbürgerungen. Grund dafür sind unter anderem neue Regelungen zur doppelten Staatsangehörigkeit und verkürzte Fristen für den Erwerb des Passes. Je nach Herkunft variiert die Zahl der neuen Staatsbürger allerdings stark.
- Im Jahr 2024 war die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland mit knapp 292.000 so hoch wie nie – die meisten davon entfielen auf Syrer.
- Neue gesetzliche Regelungen haben den Erwerb des deutschen Passes zwar deutlich erleichtert, stehen aber unter der neuen Bundesregierung teils wieder zur Disposition.
- Die Aufenthaltsdauer bis zur Einbürgerung unterscheidet sich je nach Herkunft – Syrer leben im Schnitt bereits etwa 7,4 Jahre vorher in Deutschland, während es bei Türken mehr als 23 Jahre sind.
Ob wegen Krieg, Armut oder fehlender Perspektiven – für Menschen aus aller Welt gibt es seit jeher viele Gründe, ihr Heimatland zu verlassen. Zuletzt haben mehr von ihnen als je zuvor in der Bundesrepublik Fuß gefasst.
Die Zahl der Einbürgerungen lag im Jahr 2024 in Deutschland auf einem Rekordniveau: Knapp 292.000 Zuwanderer erhielten den deutschen Pass – das waren rund 46 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Eine Nationalität sticht hervor (Grafik):
Etwa 28 Prozent der im Jahr 2024 eingebürgerten Personen stammen aus Syrien. Mit größerem Abstand folgen Türken, Iraker, Russen und Afghanen.
Ein Grund für die Zunahme dürfte ein neues Gesetz sein: Die Eingebürgerten müssen ihre ursprüngliche Staatsangehörigkeit seit Juni 2024 nicht mehr grundsätzlich aufgeben – zuvor gab es viele Ausnahmen, aber kein generelles Recht auf die doppelte Staatsbürgerschaft.
Im Jahr 2024 war die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland mit knapp 292.000 so hoch wie nie – die größte Gruppe der neu Eingebürgerten stellten die Syrer.
Zudem können sich seither Personen nach fünf statt acht Jahren Aufenthalt einbürgern lassen. Bei besonders guter Integration – etwa durch schulische oder berufliche Erfolge sowie ein hohes Sprachniveau – ist dies sogar schon nach drei Jahren möglich. Unter der neuen Bundesregierung steht allerdings die Regelgrenze von fünf Jahren wieder zur Disposition.
Wie lange jemand vor der Einbürgerung in Deutschland gelebt hat, variiert je nach Herkunft teils deutlich: Unter Syrern liegt die Aufenthaltsdauer im Mittel bei 7,4 Jahren, bei Türken sind es mehr als 23 Jahre.