Camping: Das Geschäft mit Wohnwagen und Reisemobilen
Camping boomt: Noch nie haben so viele Gäste auf deutschen Campingplätzen übernachtet wie 2024 und auch die Zahl der zugelassenen Freizeitfahrzeuge steigt Jahr für Jahr. Allerdings profitieren die deutschen Hersteller von Wohnwagen und Wohnmobilen von diesem Trend nur bedingt. Manche mussten im vergangenen Jahr sogar die Produktion drosseln.
- Auf deutschen Campingplätzen gab es im Jahr 2024 fast 43 Millionen Gästeübernachtungen, so viel wie noch nie.
- Auch die Zahl der hierzulande neu zugelassenen Freizeitfahrzeuge stieg erneut – um rund 96.000 im Jahr 2024.
- Die deutsche Freizeitfahrzeugindustrie setzte mit neuen und gebrauchten Wohnwagen und Wohnmobilen sowie mit Zubehör im Jahr 2024 rund 15 Milliarden Euro um.
Ob Glamping im 1,5 Millionen Euro teuren Luxus-Truck mit Whirlpool auf der Dachterrasse oder schlicht im Dachzelt auf dem eigenen Auto: Immer mehr Bundesbürger begeistern sich fürs Camping. Das Meinungsforschungsinstitut IfD Allensbach hat herausgefunden, dass rund 11 Millionen Bundesbürger zumindest ab und zu Camping praktizieren, 2,5 Millionen tun dies sogar häufig.
Kein Wunder also, dass es voll ist auf den Campingplätzen. Auf den deutschen Plätzen haben im vergangenen Jahr so viele Menschen übernachtet wie noch nie (Grafik):
Fast 43 Millionen Gästeübernachtungen zählte das Statistische Bundesamt.
Davon entfielen rund 38 Millionen auf inländische Touristen.
Natürlich kann man beim Camping auch zu Fuß, mit dem Auto oder mit der Bahn reisen und anschließend am Ferienort ein Zelt aufschlagen. Doch immer mehr Bundesbürger legen sich ein Freizeitfahrzeug zu, wie Wohnwagen und Wohnmobile offiziell heißen. So gab es auch 2024 wieder ein Plus bei der Zahl der neu zugelassenen Freizeitfahrzeuge (Grafik):
Die Neuzulassungen für Wohnwagen und -mobile legten in Deutschland um knapp 7 Prozent auf rund 96.000 zu.
Mittlerweile besitzt damit fast jeder 45. Deutsche ein Zuhause auf Rädern. Anfang 2025 konnten fast 1,8 Millionen Bundesbürger ein Reise- oder Wohnmobil ihr Eigen nennen (Grafik).
Der Gesamtumsatz der deutschen Freizeitfahrzeughersteller ging 2024 um gut 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, bei Neufahrzeugen betrug das Minus sogar 14 Prozent.
Für die deutschen Hersteller und Händler von Freizeitfahrzeugen ist 2024 trotzdem nicht ganz so glanzvoll verlaufen, wie sie es seit Corona gewohnt waren (Grafik):
Der Gesamtumsatz ging im vergangenen Jahr um gut 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, bei Neufahrzeugen betrug das Minus sogar 14 Prozent.
Manche heimischen Hersteller führten angesichts der schleppenden Nachfrage Kurzarbeit ein oder pausierten die Produktion. In der Folge fertigten sie 2024 deutlich weniger Fahrzeuge als im Vorjahr (Grafik):
Die deutschen Freizeitfahrzeughersteller produzierten 2024 annähernd 13 Prozent weniger Wohnmobile und 24 Prozent weniger Wohnwagen als 2023.